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Das Nationale Team Für Die Externe Kontaktaufnahme - Jemen

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(Drei Blumen sind weg…!) – Juni 2021

Die Familie von Abu Abdulkarim wartete auf die Rückkehr des Vaters, insbesondere seine drei Töchter Radscha, Nadschwa und Jusra. Sie warteten auf die Geschenke ihres Vaters. Jede von ihnen stellte sich vor, welche Art von Geschenk sie bekommen würde. Plötzlich läutete die Türklingel des Hauses. Es war der Vater. Also eilten sie zur Tür. Jede wollte die Tür öffnen, damit sie als erste das Geschenk von ihrem Vater erhält, Sie freuten sich auf die Rückkehr des Vaters und sehnten sich nach den Geschenken. Auf einmal verwandelten sich ihre Gesichtszüge und waren sehr traurig, als sie sich die leeren Hände ihrer Vaters ansahen. Der Vater (Abu Abdulkarim) trat mit all seinen Söhnen und seiner Frau in den Raum ein und begann mit seinen drei Töchtern und seinem Sohn zu spielen. Da fangen alle an, zu lachen. Diese Nacht war gemütlich, weil sie viel zusammen gespielt haben. Die drei Töchter dachten immer noch über die Geschenke nach. Nadschwa hielt dies aber nicht aus und schrie ihren Vater an und sagte: “Vater, wo sind die Geschenke, die du uns versprochen hast?” Der Vater schwieg und sagte: „Ich habe sie im Laden von Onkel Abu Baraka vergessen.“ Die drei Töchter weinten, und hier sprach der ältere Bruder Abdulkarim, um sie zum Schweigen zu bringen: „Ich gehen zum Laden und hole die Geschenke.“  Abdulkarim verließ sein Haus in einem Wohnviertel östlich der Hauptstadt Sanaa. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er das Geräusch einer gewaltigen Explosion infolge eines Luftangriffs der Kampfflugzeuge der Kriegsländer hörte. Er wollte wissen, wo die Explosion war. Er war schockiert, als er wusste, dass die Explosion in seinem Haus war. Alles war ihm dunkel. Das Haus von Abu Abdulkarim war nicht neben einer militärischen Einrichtung, sondern neben Häusern anderer Bürger. Abdulkarim sagte, „ich kam schnell nach Hause zurück. Da fand ich einen Trümmerhaufen. Staub und Geruch von Schießpulver erfüllten den Ort, und ich konnte meine Schwestern unter den Trümmern schreien hören. Ich versuchte mit Hilfe meiner Nachbarn, den Schutt zu beseitigen, um sie zu retten, aber wir konnten nicht. Wir versuchten es immer und immer wieder vergeblich. Während wir versuchten, meine Schwestern und Vater zu retten, hörten wir das Geräusch eines Kampfflugzeugs, das über unseren Köpfen schwebte. Alle, die versuchten, die Trümmer zu beseitigen, zerstreuten sich, weil sie Angst vor einem neuen Luftangriff hatten. Danach hörten wir eine andere Rakete, die auf die Trümmer unseres Hauses zusteuerte und eine große Explosion verursachte, die den Ort mit Staub füllte. Steine und die Reste der Raketenfragmente flogen in größtem Ausmaß. Nachdem das Flugzeug weg war, eilte ich zu der Stelle, von der aus die Stimme meiner Schwestern ertönte. Ich hörte nichts. Ihr Schreien und Flehen wurde unterbrochen. Mein Vater und drei Schwestern starben. Nur meine Mutter und ich überlebten. Ich war sehr traurig und wünschte, dass ich verschwinden würde“.   Abdulkarim sagte, dass in dieser Nacht sein Haus mit Glück erfüllt gewesen sei und dass sich das Glück in Traurigkeit und starken Schmerz verwandelt habe. Abdulkarim erzählte, „ich fühlte Dunkelheit, die das Licht ersetzte, das in unserem Haus war, vor allem das unschuldige Gelächter und Geweine meiner Schwestern um die Geschickte. Ich sah Verbrechen und Ungerechtigkeit in der schlimmsten Form“.  „Das Leben von mir und meiner Mutter war ohne meinen Vater und meine Schwestern schwierig. Alles ist vorbei. Meine Mutter will nicht mehr leben. Ich besuche jeden Tag die Gräber meines Vaters und meiner Schwestern und bete zu Allah, sie zu entschädigen und ihnen anstatt dieser Welt voller Monster das Paradies zu schenken“.  Abdulkarim war nicht mehr in der Lage, die grundlegenden Bedürfnisse wie Nahrung, Medikamente und Wohnungsmiete für ihn und seine Mutter zu befriedigen, zumal er keinen Gehalt mehr seit drei Jahren bekam, nachdem die Kriegskoalitionsländer die Zentralbank aus der Hauptstadt Sanaa nach Aden verleget hatten. „Meine Lage ist schwieriger geworden. Ich habe keine Arbeit und keinen Gehalt und die Zeit ist in meinen Augen still geblieben“, sagte Abdulkarim . Er wiederholte mit schwacher Stimme: „ich bin ein Toter geworden. Das menschliche Gewissen ist in dieser Welt gestorben“.

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