Der Gesundheitssektor
- Das Gesundheitsministerium betont, dass die Bewältigung der humanitären Krise im Jemen nicht erreicht werden kann, ohne die vollständige Belagerung des Jemen zu beenden und den Krieg gegen den Jemen dauerhaft zu stoppen. Das Ministerium verwies auf die Auswirkungen des Krieges und der Belagerung des Jemen, die von den Ländern der Kriegskoalition gegen den Jemen, angeführt von Amerika, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, für mehr als sieben Jahren wie folgt praktiziert wurden:
- Die Zahl der zivilen Opfer belief sich im August auf 47.081 Opfer, darunter 15.483 Tote und 31.598 Verwundete; 25 Prozent der Opfer waren Kinder und Frauen.
- Mehr als 162 Gesundheitseinrichtungen wurden vollständig und 375 teilweise zerstört.
- 66 medizinisches Personal wurden durch direkte Bombenangriffe der Koalition getötet. 70 Krankenwagen wurden niedergebrannt und zerstört.
- Die Blockade hat die akute Unterernährungsrate auf mehr als 632.000 Kinder unter fünf Jahren und 1,5 Millionen schwangere und stillende Frauen erhöht.
- Die Belagerung und das intensive Bombardement mit verbotenen Waffen verursachten eine hohe Rate angeborener Anomalien und Fehlgeburten mit durchschnittlich 350.000 Fällen und 12.000 Fällen von Missbildungen.
- Die Blockade hat zu einem Anstieg der Frühgeburtenrate auf 8 % im Vergleich zur Situation vor dem Krieg gegen den Jemen geführt, mit durchschnittlich 22599 Fällen pro Jahr.
- In den 8 Jahren der ununterbrochenen Belagerung des Jemen starben 40.320 schwangere Frauen und 103.680 Kinder.
- Die Blockade verursachte einen Anstieg der Zahl der Tumorpatienten um 50 Prozent gegenüber dem Durchschnitt zu Beginn der Aggression im Jahr 2015 und erreichte 46.204 Fälle im Jahr 2021.
- Die Kriegskoalition im Jemen verhindert die Einfuhr lebenswichtiger medizinischer Ausrüstung. Internationale Unternehmen haben aufgrund der Blockade auf Lieferungen von Medikamenten in den Jemen verzichtet.
- Hilfslieferungen sind nicht mehr gültig, infolge ihres Aufenthalts in Dschibuti als Zwangsstation für die Durchreise von Hilfsgütern in den Jemen.
- Die begrenzte Öffnung des Flughafens von Sanaa und des Hafens von Hudaida im Rahmen des Waffenstillstands entspricht nicht den Mindestanforderungen des Gesundheitssektors und den Bedürfnissen der Patienten.
- Die Kriegskoalition gegen den Jemen kürzt weiterhin die Gehälter von Kadern und Angestellten des Gesundheitssektors von Staatsangestellten.
- Die im Jemen tätigen humanitären Organisationen, insbesondere der Weltgesundheitsorganisation, haben die finanzielle und logistische Unterstützung für die Gesundheitszentren in den verschiedenen nördlichen Provinzen der Republik Jemen reduziert.
2 – Die Stellvertretende Direktorin der Operations and Advocacy im Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, Ghada Mudawi, sprach über die humanitäre Lage im Jemen: „Der Waffenstillstand im Jemen kann nicht zu einer Lösung der humanitären Krise führen, unter der der Jemen leidet, einschließlich der drohenden Hungersnot, die einige Gebiete bedroht.“ Sie nannte mehrere Gründe, darunter:
- Der Wechselkurs ist jetzt schlechter als vor dem Waffenstillstand. Alle Gewinne unmittelbar nach dem Waffenstillstand waren nur von kurzer Dauer. Eine Reihe von Jemeniten ist jetzt nicht in der Lage, Lebensmittel oder andere Notwendigkeiten zu kaufen.
- Die kommerziellen Lebensmittelimporte gingen für den vierten Monat in Folge zurück und fielen gegenüber dem 12-Monats-Durchschnitt um 30 Prozent. Es bestehen ernsthafte Bedenken hinsichtlich kommerzieller Importe, die für Hudaida und Assalief bestimmt sind. Alle werden vor der Ankunft vom UN-Verifizierungs- und Inspektionsmechanismus überprüft.
3 – Die Vereinten Nationen geben an, dass mehr als 23,4 Millionen Menschen im Jemen aufgrund einer Kombination von Faktoren, einschließlich des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und des schwerwiegenden Mangels an humanitären Mitteln, irgendeine Form humanitärer Hilfe und Schutz benötigen, darunter 12,9 Millionen von ihnen in dringender Not. Noch dazu kommen Überschwemmungen, sintflutartigen Regenfälle und schwere klimatischen Veränderungen, die im Jemen stattfinden. Die Vereinten Nationen beschreiben die Zahl der Jemeniten, die leiden und humanitäre Hilfe benötigen, wie folgt:
- 19 Millionen Menschen sind mit Ernährungsunsicherheit konfrontiert
- 17,8 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und keine angemessenen Abwasserdiensten.
- Etwa 21,9 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung.
- Mehr als 6,3 Millionen Menschen wurden seit Beginn des Krieges und der Belagerung des Jemen aus ihren Häusern vertrieben. Etwa 5,3 Millionen Menschen sind immer noch vertrieben, während eine andere Million in ihre Häuser zurückgekehrt sind, die zuvor aus ihren Häusern vertrieben worden waren.