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Das Nationale Team Für Die Externe Kontaktaufnahme - Jemen

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DIE HUMANITÄRE LAGE – April 2022

  1. Mehr als 17,3 Millionen Menschen leiden unter der schlimmsten humanitären Katastrophe und benötigen dringend lebensrettende humanitäre Hilfe und Schutzdienste in allen Provinzen der Republik Jemen, deren Bevölkerung seit mehr als sieben Jahren unter schweren Verlusten und schwierigen Lebensbedingungen leidet.
  2. Der Krieg der von Amerika, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten geführten Koalitionsländer gegen den Jemen hat Narben hinterlassen, die jeden Aspekt des Lebens betrafen: Märkte, Straßen, Schulen, Gerichte, Krankenhäuser und Wohnungen.
  3. Am 4. April 2022 begrüßte der Sicherheitsrat die Erklärung eines zweimonatigen Waffenstillstands und forderte alle Parteien auf, die durch den Waffenstillstand gebotene Gelegenheit zu nutzen und mit dem Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten, um Fortschritte in Richtung eines umfassenden Waffenstillstands zu erzielen und eine umfassende politische Regelung zu treffen. Er bezog sich aber nicht auf einen internationalen Mechanismus zur Umsetzung dieses Waffenstillstands, der am 2. April in Kraft getreten ist und mit dem gesegneten Monat Ramadan zusammenfällt. Viele seiner Bestimmungen wurden von den Ländern der Kriegskoalition gegen den Jemen nicht umgesetzt. Das geschah vor den Augen der Vereinten Nationen und ihres Gesandten im Jemen sowie ihrer im Jemen tätigen Organisationen und Agenturen.
  4. Der von den Vereinten Nationen erklärte Waffenstillstand dauert zwei Monate. Währenddessen sollen 18 Öltanker einreisen, um das Waffenstillstandsabkommen umzusetzen. Die sogenannte Riad-Regierung (die in Riad ansässige jemenitische Regierung) hat am 4. April 2022 zugestimmt, dass drei Öltanker einreisen können: Sands, Coronet und Sea Adore. Die Regierung hat auch am 15 April 2022 zugestimmt, dass die Öltanker Sea Heart und Daytona in den Seehafen von Hudaida gemäß Bedingungen des Waffenstillstandsabkommen einreisen dürfen, und am 19 April 2022 der Öltanker MT Harvest. Trotzdem haben die Kriegskoalitionsländer die Schiffe festgenommen und gezwungen, in den Hafen von Yanbu in Saudi-Arabien einzufahren.
  5. Die Länder der Kriegskoalition hielten sich nicht an die Bestimmungen des Waffenstillstandsabkommens, das mit der nationalen Rettungsregierung unterzeichnet wurde. Das Abkommen umfasst die Durchführung von Flügen zum und vom internationalen Flughafen Sanaa. Seit Inkrafttreten des Abkommens wären zwei Flüge über die jemenitische Fluggesellschaft pro Woche erlaubt.
  6. Die Vereinten Nationen erklären, dass mehr als 23 Millionen Menschen – oder fast drei Viertel der jemenitischen Bevölkerung – jetzt Hilfe benötigen. Dies entspricht einem Anstieg von fast drei Millionen Menschen gegenüber 2021. Fast 13 Millionen Menschen sind bereits mit akuten Notlagen konfrontiert. Aufgrund der Schließung vieler öffentlicher Einrichtungen geraten die Jemeniten in unsägliches Leid. Die Vereinten Nationen wiesen darauf hin, dass schätzungsweise 161.000 Menschen „dem extremsten Hunger“ ausgesetzt sind. „Kinder leiden weiterhin entsetzlich“. 2,2 Millionen leiden an akuter Unterernährung, darunter mehr als eine halbe Million Kinder auf kritischem Niveau. Der eingeschränkte Zugang zu lebenswichtigen Dienstleistungen verschlimmert weiterhin die Situation der Schwächsten, darunter Frauen und Kinder.
  7. Die Internationale Organisation für Migration wies in einer Erklärung darauf hin, dass „inmitten der Ereignisse des russisch-ukrainischen Krieges der Krieg gegen den Jemen zu einem vergessenen Krieg geworden ist, trotz der warnenden Anzeichen des Zusammenbruchs der humanitären Lage im Land dieses Jahr mehr als je zuvor. Der Krieg in der Ukraine gießt Öl ins Feuer der humanitären Krise im Jemen! Sie fügte hinzu: „Als ob der Krieg und der Hunger, der das Leben von Millionen von Jemeniten bedroht, nicht genug wären, kam der Krieg in der Ukraine und verschlimmerte die Situation, indem er die ohnehin schon hohen Preise für Treibstoff und Grundstoffe noch weiter anheizte. Wie gehen Jemeniten mit den Auswirkungen der Ukraine-Krise auf ihren Alltag um?
  8. Globale Handelsdaten zeigen, dass der Jemen mehr als 38 Prozent des Weizens aus Russland und der Ukraine importiert. Die Weizenimporte von 2010 bis 2020 beliefen auf mehr als 32 Millionen Tonnen, von denen 30 Prozent aus Russland und 8 Prozent aus der Ukraine kamen. Der Anteil der Importe von Weizen und Mehl erreicht 95 Prozent des jährlichen Bedarfs des Landes, geschätzt auf 3,8 Millionen Tonnen. Ein Bericht des Zentrums für Studien und Wirtschaftsmedien im Jemen warnt davor, dass die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine die humanitäre Krise verschärfen werden, da die Weizenpreise „seit Beginn des russisch-ukrainischen Krieges um 35 Prozent zu steigen begannen, obwohl der Krieg noch in den Kinderschuhen steckt.“ Der Preisanstieg beschränkt sich nicht nur auf Weizen, sondern auch auf die meisten Waren. Das resultierte aus dem Anstieg der Kraftstoffpreise einerseits und aus der ukrainischen Krise andererseits.
  9. Die Bevölkerung des Jemen im Allgemeinen leidet nicht nur unter der Wasserknappheit, sondern es kann es auch sehr schwer erreichen. Die Quellen des Wassers sind die Brunnen und der Sommerregen. Der Krieg erschwert das Erreichen von sauberem Wasser. Es ist manchmal zu einem der vielen Anliegen der Jemeniten geworden. Die Bewohner sind gezwungen, Wasser zu kaufen oder sich auf Philanthropen zu verlassen, die Wasser in Tanks verteilen, die auf den Straßen der Städte verteilt sind.
  10. Der Krieg im Jemen hat laut den Vereinten Nationen Zehntausende von Menschen das Leben gekostet und etwa 80 Prozent der Bevölkerung dazu veranlasst, sich inmitten der schlimmsten humanitären Krise der Welt auf humanitäre Hilfe zu verlassen. Mehr als 6,1 tausend Arbeiter/innen haben ihre Arbeit verloren und die Tragödie geht weiter. Jemenitische Kinder sind die Gruppen, die direkt oder indirekt am stärksten vom Krieg und seinen Auswirkungen betroffen sind. UNICEF schätzt, dass die Zahl der unterernährten Kinder im Jemen 2,4 Millionen erreichen könnte.
  11. Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass die Länder der Kriegskoalition das Waffenstillstandsabkommen gebrochen haben und dass das ein Verbrechen mit humanitären Auswirkungen ist. Das führte dazu, dass 12 Patienten gestorben sind, die unter den Registrierten waren, die zur Behandlung ins Ausland reisen sollten. Es gibt mehr als 30.000 unheilbare Krankheitsfälle in dringender Not, die dringend zur Behandlung ins Ausland reisen müssen. Das Ministerium betonte, dass der Gesundheitssektor die medizinische Ausrüstung modernisieren und einige Materialien und Vorräte einbringen müsse. Die Länder der Kriegskoalition haben jedoch ihre Einreise verhindert.
  12. Diabetes-Spezialisten zeigten einen enormen Anstieg der Patientenzahlen während des Krieges. Der Grund dafür liegt ihrer Meinung nach in der Belagerung. Die Länder des Koalitionskrieges gegen den Jemen, angeführt von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, und mit direkter US-Unterstützung, bombardierten Wohngebiete.

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